Friedrich Schiller
Kleine Biografie verfasst von Jürgen Kühnle
Friedrich Schiller wurde in dem kleinen, romantischen Fachwerkstädtchen Marbach am Neckar am 10. November 1759 geboren. Sein Vater Johann Caspar Schiller war zum damaligen Zeitpunkt Leutnant in der herzoglich-württembergischen Armee und durch den siebenjährigen Krieg gegen Preußen selten zu Hause. Seine Mutter Elisabeth Dorothea, geborene Kodweiß, reiste so oft wie möglich dem Vater in das Winterquartier nach, jedoch war sie das restliche Jahr durch Hoffen und Bangen um das Wohl ihres Mannes sehr besorgt. Dies führte bei Ihr zu Depressionen und bei dem kleinen Friedrich zu häufigen Krankheiten. Leider sind zu dem Leben der Familie in Marbach kaum Zeugnisse erhalten. Im Jahr 1812 wurde vom Amtsrichter Rooschütz amtlich das Geburtshaus von Friedrich Schiller bestimmt. In dem dazugehörigen Protokoll wurde angegeben, dass Friedrich Schiller als Kind rote Haare und Rossmucken, d.h. Sommersprossen hatte.
Nach dem Friedensschluss im Dezember 1763 zog die Familie nach Lorch im Remstal. In der nahe liegenden Freien Reichsstadt Schwäbisch Gmünd war er als Werbeoffizier tätig. Dort wuchs Friedrich Schiller in einer kleinen Idylle auf. Sie wohnten beim Schmid Molt, neben dessen Schmiede der Grießbach vorüber floss. Als Werbeoffizier hatte sein Vater kein Einkommen und musste zusätzlich noch seine Untergebenen verköstigen, so dass die Familie in sehr beengten Verhältnissen lebte. Für Friedrich Schiller war das jähzornige und aufbrausende Verhalten seines Vaters sicher schwieriger, obwohl er sich später nie darüber beklagte. 1764 kam der kleine Friedrich in die Lorcher Dorfschule, wo er sehr schnell lernte und bereits ein Jahr später bei Pfarrer Philipp Ulrich Moser Unterricht in Latein und Griechisch erhielt, da er später einmal Pfarrer werden sollte. Pfarrer Moser war ein gütiger und gerechter Mann, der Friedrich Schiller sehr stark prägte. Schiller verehrte ihn so, dass er ihm im letzten Akt seines ersten Dramas „Die Räuber“ ein Denkmal setzte.
Ende 1766 zog die Familie in die Residenzstadt Ludwigsburg, wo Johann Caspar Schiller hoffte, endlich den rückständigen Sold zu erhalten. In Ludwigsburg trat Schiller in die dortige Lateinschule ein, wo er ein hervorragender Schüler war. Dort besuchte Schiller auch zum ersten Mal das Theater und durfte den Vater auch öfters an seinem Arbeitsplatz besuchen. Nachteilig auf ihn dürfte der Ausblick ihrer Wohnung auf den großen Exerzierplatz gewesen sein, wo nicht nur Paraden stattfanden, sondern auch das berüchtigte Spießrutenlaufen und Hinrichtungen.
1772 erhielt sein Vater vom Herzog Carl Eugen die Aufforderung, seinen Sohn in die Karlsschule zu bringen. Er lehnte zunächst ab, musste sich aber beugen, um nicht den Zorn seines Herzogs herauszufordern. Am 16. Januar 1773 endete für ihn die Kindheit, sein Vater gab ihn auf der Solitude ab und es folgten 7 Jahre Knechtschaft. Jeden Morgen um 5 Uhr aufstehen, waschen, frisieren (was durch das Pudern sehr aufwendig war), um 6 Uhr Rapport, Unterricht bis 11 Uhr, dann eine Putz- und Flickstunde und danach das Mittagessen. Am Nachmittag wurde häufig exerziert und es erfolgte wieder Unterricht bis zum Nachtessen und um 21 Uhr war Bettruhe befohlen. Alles war streng militärisch geregelt und Gespräche unter den Schülern weitestgehend unterbunden. Es gab nur die Schulbücher und andere Bücher waren nicht erlaubt. Kein Besuch von Damen und ein Besuch zu Hause war auch nicht möglich, es sei denn, dass die Eltern starben und selbst dann wurde der Ausgang mit zwei Begleitern oft nicht gestattet.
Schiller studierte auf der Pflanzschule, die zur Universität erhoben wurde und dann Hohe Karlsschule genannt wurde, die ersten drei Jahre Jura. Als das Fach Medizin aufgebaut wurde, wechselte er dorthin.
In Stuttgart bildete sich um Schiller ein Freundeskreis, der die Dichtkunst verehrte und alle erlaubte Literatur, z.B. Klopstocks Messias, und verbotene Bücher, z.B. den Götz von Goethe, verschlang. Sie schrieben auch selbst und gaben diese Stücke nachts zum Besten. Eine spätere Beurteilung von Schiller über diese Stücke war: „unser ganzer Kram taugte aber im Grunde den Teufel nichts.“ Trotzdem entstanden zu dieser Zeit die ersten Szenen des Räubers.
Im Dezember 1780 bestand Schiller die Abschlussprüfungen und wurde mit einem Monatsgehalt von 18 Gulden Regimentsarzt. Trotz früherer Zusagen des Herzogs musste er Uniform tragen und durfte keine Privatpraxis unterhalten, um sich ein notwendiges Zubrot zu verdienen. Als es im erlaubt wurde, eine Privatwohnung mit einem Freund zu beziehen konnte er endlich die Freiheit wieder genießen. Er lernte dort eine Offizierswitwe kennen, die ihm den Stoff zu den „Oden an Laura“ bot und „Die Räuber“ wurden ausgearbeitet. „Die Räuber“ ließ er 1781 im Selbstverlag drucken, da ihn keinen Verleger fand. Dazu musste er sich 150 Gulden leihen, die den Grundstock seiner Schulden bildete.
Das Stück wurde bekannt und Dalberg, der Intendant des Mannheimer Theaters, wünschte und bekam eine Bühnenbearbeitung von Schiller. Zur Uraufführung in Mannheim am 13. Januar 1782 reiste Schiller ohne Erlaubnis nach Mannheim. Die Uraufführung war ein großer Erfolg, die Schillers Ruf begründete.
Nach einer zweiten Reise nach Mannheim, die er auch wieder ohne Erlaubnis unternahm, erhielt er 14 Tage Arrest und als sich im Sommer die Schweizer bei Herzog Carl Eugen über „Die Räuber“ beschwerten, erhielt Schiller Schreibverbot: „Bei Strafe der Cassation schreibt Er mir keine Komödien mehr!“ Das war letztendlich der Grund, dass Schiller am 22. September 1782 mit seinem Freund Johann Andreas Streicher die Flucht nach Mannheim ergriff.
In Oggersheim arbeitete er seinen „Fiesco“ aus. Sein fertiger „Fiesco“ wurde nach einem persönlichen Vortrag von Schiller durch die Schauspieler abgelehnt. Schiller musste ihn umarbeiten, bis ihn schließlich der Buchhändler Schwan ihn zumindest verlegte.
Henriette von Wolzogen, die Mutter zweier Leidensgenossen von der Karlsschule gewährte ihm Unterschlupf in Bauerbach. Dort schrieb er „Kabale und Liebe“ und begann seinen „Don Carlos“.
Nachdem Dalberg sich für „Kabale und Liebe“ interessierte, kehrte er am 24. Juli 1783 nach Mannheim zurück und erhielt dort ein Vertrag als Theaterschriftsteller für ein Jahr. Zu dieser Zeit wütete ein „kaltes Fieber“ (wahrscheinlich eine Art Malaria) in Mannheim und Schiller steckte sich an. Durch das Fieber und die falsche Behandlung wurde hier der Keim seines lebenslangen Leidens gelegt. Am 11. Januar 1784 wurde der „Fiesco“ uraufgeführt, jedoch bei weitem nicht so erfolgreich wie „Die Räuber“, da man von ihm ein weitaus energiereicheres Stück erwartete. Dagegen wurde „Kabale und Liebe“ ein großer Erfolg. Bereits nach dem zweiten Akt erhielt Schiller vom Publikum Standing Ovations.
Über Charlotte von Kalb erhielt er eine Einladung an den Darmstädter Hof, wo er nach der Lesung des 1. Akts aus dem „Don Carlos“ vom Herzog Karl August von Sachsen-Weimar die Berufung zum „Weimarschen Rat“ erhielt.
Trotz dieser Erfolge hatte Schiller Probleme, seinen Lebensunterhalt zu erwirtschaften. Er hatte Schulden, auch gab es Intrigen am Theater gegen ihn und sein Vertrag wurde nicht verlängert. Trotzdem arbeitete Schiller weiter an seinem „Don Carlos“ und verlegte ein Magazin die „Rheinische Thalia“. Dalberg gab ihm damals den Rat, den Beruf eines Schriftstellers aufzugeben und als Arzt zu arbeiten.
Er erinnerte sich zu dieser Zeit an das Freundschaftsangebot von Christian Gottfried Körner aus Leipzig. Dieser bot ihm finanzielle Unterstützung an, die er annahm und am 9. April 1785 nach Leipzig abreiste. Er genoss dort ein Jahr das muntere und abwechslungsreiche Leben. Es entstand das Lied „An die Freude“, mehrere Hefte der „Thalia“ und die „Philosophischen Briefe“ erschienen.
Er arbeitete zu dieser Zeit auch am Don Carlos weiter. Dadurch wurde auch sein Interesse an der Geschichte geweckt. Er schrieb an Körner: „Ich wollte, dass ich zehn Jahre hintereinander nichts als Geschichte studiert hätte.“ Er spezialisierte sich auf die Zeit von 1550 bis 1650, also auf die Zeit des niederländischen Befreiungskampfes gegen die Spanier und den Dreißigjährigen Krieg – die Epoche des „Don Carlos“, der „Maria Stuart“ und des „Wallensteins“. Der Herbst des Jahres 1786 verlief für ihn trostlos und er wurde niedergeschlagen und melancholisch.
Er erhielt zu dieser Zeit das Angebot einer Anstellung an der Hamburger Bühne und nach der Fertigstellung des „Don Carlos“ Ende Juni 1787 entschied er sich, über Weimar nach Hamburg zu reisen – er kam aber nie in Hamburg an, er blieb für den Rest seines Lebens in der Gegend von Weimar hängen. Als er in Weimar ankam, waren die „Weimarer Götter und Götzendiener“ Goethe und Herzog Karl August nicht anwesend. Er suchte Kontakt zu Herder und Wieland. Wieland nahm ihn sehr warmherzig auf, während Herder ihn nicht kannte und etwas unterkühlt reagierte. Zu beiden hatte er regelmäßigen Kontakt und ging mit ihnen öfters spazieren oder Essen.
Er nahm zu dieser Zeit auch wieder Kontakt zu Henriette von Wolzogen auf, die er besuchen wollte. Auf der Reise zu ihr nach Bauerbach schaute er bei seiner Schwester in Meiningen vorbei, die in der Zwischenzeit den Bibliothekar Reinwald geheiratet hatte. Im Dezember 1787 schlug Wilhelm Wolzogen vor, seine Cousinen von Lengefeld in Rudolstadt zu besuchen. Eine dieser Cousinen war Charlotte, seine spätere Frau. Zurück in Weimar schloss er seine „Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande“ ab. Auf einem Maskenball sah er Charlotte von Lengefeld wieder, die bis April in Weimar blieb. Schiller sandte ihr folgenden Abschiedsgruß: „Sie werden gehen, liebstes Fräulein, und ich fühle, dass Sie mir den besten Teil meiner jetzigen Freude mit sich hinweg nehmen.“ Im Mai zog er nach Volkstädt nahe Rudolstadt, so dass er die Familie von Lengefeld beinahe täglich sehen konnte. Er schrieb zu dieser Zeit verschiedene Aufsätze, Rezensionen und beschäftigte sich mit den alten Griechen Homer, Sophokles, Euripides und Lukian.
Charlotte und Karoline von Lengefeld. Charlotte wurde Schillers Frau und Karoline heiratete ihren Vetter Wilhelm von Wolzogen und schrieb später eine Biografie über Schiller.
Am 7. September 1788 begegneten sich Goethe und Schiller zum ersten Mal bewusst im Garten der Familie Lengefeld. Eine Annäherung dieser beiden Dichter erfolgte dabei nicht. Goethe hielt Schiller damals für grobschlächtig und wild und auf Schiller wirkte die frivole und umgängliche Art von Goethe eher abstoßend, so dass er an seinen Freund Körner schrieb: „Ich zweifle, ob wir einander je sehr nahe rücken werden“, was für die folgenden 6 Jahre auch zutraf.
Nach seiner Rückkehr nach Weimar erhielt er die Berufung zu einem unbesoldeten Professor der Geschichte in Jena, die sogar Goethe als Minister in einem Gutachten befürwortete. Er zog nach Jena um, wo er am 26. Mai um 6 Uhr abends seine Antrittsvorlesung hielt: „Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte?“. Es kamen so viele Zuhörer, dass zum größten Vorlesungssaal umgezogen werden musste. Durch Schillers schlechten Vortragungsstil kamen im Laufe des Semesters aber immer weniger Zuhörer.
Bei verschiedenen Treffen mit der Familie Lengefeld getraute sich Schiller nicht um die Hand von Charlotte anzuhalten. Er gestand zuerst ihrer Schwester seine Liebe und schrieb dann Charlotte einen Brief mit seinem Liebesgeständnis. Es dauerte noch bis zum Ende des Jahres, bis auch der Mutter Luise von Lengefeld das Geheimnis enthüllt wurde. Als der Herzog ihm ein Jahresgehalt von 200 Talern und den Titel Hofrat verlieh, war auch ihr Widerstand gebrochen und am 22. Februar 1790 heirateten sie in der Kirche von Wenigenjena.
Nach der Hochzeit stürzte sich Schiller in Arbeit, um den Lebensunterhalt für seine Frau uns sich zu erwirtschaften. Es entstand die „Geschichte zum Dreißigjährigen Krieg“ und verschiedene Vorlesungen.
Anfang 1791 bekam Schiller eine schwere Lungen- und Rippenfellentzündung und eine Rippenfell-Eiterung, die durch das Zwerchfell brach und zu einer Blutvergiftung führte. Durch die genauen Angaben von Schiller konnten moderne Internisten diese Diagnose abgeben. Seitdem litt er immer wieder an schweren Krämpfen, Husten und Schmerzen in der Brust. Er konnte mehrere Wochen nicht arbeiten, was zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten führte.
Durch diese Krankheit kam das Gerücht in den Umlauf, dass Schiller gestorben sei. Baggesen in Kopenhagen veranstaltete darauf eine Totenfeier zu Ehren von Schiller. Als dieser später erfuhr, dass Schiller lebe und in finanziellen Schwierigkeiten sei, vermittelte er beim Herzog von Schleswig-Holstein-Augustenburg und dem Grafen Schimmelmann eine jährliche Pension von 1000 Talern auf drei Jahre. Ende 1791 wendete er sich zum Studium der Philosophie von Emmanuel Kant, die er nicht eher verlassen wollte, bis er sie ergründet habe. Dieses Studium wurde 1792 immer wieder durch heftige Krankheitsfälle unterbrochen. Durch dieses Studium wurde der Vernunftbegriff zu einem wichtigen Leitgedanken im Werk Schillers. Erste Ideen zum Wallenstein entstehen.
Mit seinem herzoglichen Verehrer aus Dänemark führte er einen regen Schriftverkehr, der 1795 in seinen Horen als Abhandlung „Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen“ erschien. Schiller nahm die Idee einer Vernunft-Republik der Französischen Revolution auf und diskutierte diese in diesen Briefen auf Grund der Kant’schen Philosophie.
Nach elf Jahren auf der Flucht, besuchte Schiller zum ersten, aber auch zum letzten Mal, seine Heimat auf. Er reiste zuerst in die freie Reichsstadt Heilbronn, dann auf die Solitude, wo er seine Eltern, Geschwister und Freunde wieder traf. Dann ging es wieder zurück nach Heilbronn und stellte eine Anfrage beim Herzog Carl Eugen, ob er Württemberg besuchten dürfte. Eine Antwort erhielt er nicht. Nur die Aussage aus dem Umfeld des Herzogs, dass er nichts gegen die Anwesenheit Schillers unternehmen würde. Danach wohnte Schiller 9 Monate lang in Ludwigsburg. Dort wurde sein erster Sohn geboren, er bekam auch wieder heftige Brustkrämpfe.
Auch starb während dieser Zeit Herzog Carl Eugen, dessen Überführung in die Gruft er miterlebte. Er sagte über ihn: „Da ruht er also, dieser rastlos tätig gewesene Mann! Er hatte große Fehler als Regent, größere als Mensch, aber die ersteren wurden von seinen großen Eigenschaften weit überwogen und das Andenken an die letzteren muss mit dem Tode begraben werden.“ Sicherlich edel gedacht.
Im Dezember 1793 entstand wohl auch das bekannteste Portrait von Schiller von der Künstlerin Ludovika Simanowitz.
Anfang 1794 besserte sich sein Gesundheitszustand, so dass er nach Tübingen reisen konnte, wo er zum ersten Mal den Verleger Johann Friedrich Cotta traf. Er verlegte später sein Magazin „Die Horen“ und vieles andere. Nachdem er von Tübingen zurück kam, siedelte er nach Stuttgart um, wo er sein Jugendfreund Johann Heinrich Dannecker wieder traf, der eine kleine Büste anfertigte, die das Vorbild der nach seinem Tod angefertigten, großen Büste wurde.
Letztendlich wurde für Schiller diese Reise in die alte Heimat zur Enttäuschung, weil er anregende Gespräche mit seinen Freunden erhofft hatte. So verließ er am 6. Mai 1794 seine Heimat und traf am 14. Mai in Jena ein.
In Jena nahm er das mit Cotta in Tübingen und Stuttgart besprochene Projekt „Die Horen“ in Angriff. Es sollte eine literarische Monatszeitschrift werden, an der viele bekannte Schriftsteller der damaligen Zeit mitarbeiteten: z.B. Herder, Schlegel, Alexander von Humboldt und Goethe. Mit den Horen begann die Annäherung der zwei größten deutschen Schriftsteller, die in den letzten 10 Lebensjahren von Schiller zu einer engen Freundschaft wurde. Sie trafen sich am 20. Juli 1794 in Jena, wo Goethe einen Vortrag hielt und diskutierten verschiedenste Themen. Dies war der Anfang eines Gedankenaustausches, der für beide Dichter sehr anregend wurde. Nach einem Jahr bereits war Schiller durch den mäßigen Erfolg und durch seinen schlechten Gesundheitszustand enttäuscht und wollte die Horen einstellen, aber Cotta meinte, er solle den Mut nicht verlieren, so dass doch insgesamt drei Jahrgänge erschienen.
Schiller begann zu dieser Zeit die Herausgabe eines weiteren Magazins, dem Musenalmanach, in dem überwiegend Gedichte veröffentlicht werden sollten. Ende 1796 fassten Goethe und Schiller den Entschluss, kurze und prägnante Epigramme, die „Xenien“ zu verfassen. Damit wollten die Dichter ihrem Gedankenaustausch in pointiert-artistischer Weise Ausdruck verleihen und dem mangelnden Verständnis des Publikums in ironisch-satirischer Weise begegnen. Die Xenien wurden im Musenalmanach veröffentlich und wurden der Renner.
Im Jahr 1797 begann die Arbeit am Wallenstein. Ende Mai konnte Schiller Goethe schon das Vorspiel „Wallensteins Lager“ vorlesen. Da der Stoff immer weiter anwuchs, schlug im Goethe vor, eine Dreiteilung des Stücks vorzunehmen. Am 12. Oktober 1798 wurde dann „Wallensteins Lager“ in Weimar mit überwältigendem Erfolg uraufgeführt. Davon bekam Schiller nicht sehr viel mit, da er direkt nach der Aufführung nach Jena zurückfuhr, um an den „Piccolomini“ weiterzuarbeiten, die dann zum Geburtstag der Herzogin Luise am 30. Januar 1799 uraufgeführt wurden. Schließlich erfolgte am 20. April 1799 auch die Uraufführung des dritten Teils des Dramas, „Wallensteins Tod“, am Weimarer Hoftheater. Goethe nannte später den Wallenstein „ein unschätzbares Geschenk“ für die deutsche Bühne.
Am 11. Oktober bekam seine Frau Charlotte ihr drittes Kind Karoline Henriette Louise. Sie erholte sich, bekam aber nach zwölf Tagen ein heftiges Nervenfieber. Vier Wochen lang schwebte sie zwischen Leben und Tod und wurde von ihrer Mutter und Schiller gepflegt. Nach der überstandenen Krankheit seiner Frau zog die Familie Schiller nach Weimar, wo sie in der Windischengasse 9 wohnte. Dort entstand auch „Maria Stuart“. „Maria Stuart“ wurde am 14. Juni 1800 uraufgeführt. Danach fing er mit der Ausarbeitung der „Jungfrau von Orleans“ an, deren Uraufführung am 11. September 1801 in Leipzig stattfand, da es Meinungsverschiedenheiten über das Stück mit dem Herzog ergeben hatten.
Am Ende des Jahres bekam die ganze Familie Schiller die Cholera, die den Dichter einschränkte. Er überarbeitete das Stück „Turandot“ von Gozzi, von dem nur die Rätsel großen Anklang fanden. Danach begann er die Arbeit am „Wilhelm Tell“, die aber für das Stück „Braut von Messina“ unterbrochen wurde.
1802 zog Schiller zum letzten Mal um. Er bezog ein geräumiges Haus an der ehemaligen Esplanade, dem heutigen Schiller-Haus.
Um Charlotte Schiller Zugang zum Weimarer Hof zu ermöglichen, betrieb ihre Schwester Karoline die Erhebung Schillers in den Adelstand. Der Herzog unterstützte ihren Wunsch und wandte sich an den römisch-deutschen Kaiser. Dieser verlieh ihm den Adelstitel Anfang 1802.
Am 19. März wurde die „Braut von Messina“ uraufgeführt. Da dieses Stück mit Chören versehen war, hatte Karl Friedrich Zelter passende Musik dazu komponiert. Wieder ein großartiger Erfolg für Schiller.
Mitte Juli begann Schiller wieder die Arbeit am „Wilhelm Tell“, die er trotz heftiger Krankheitsanfälle am 18. Februar 1804 fertig stellte (Uraufführung am 17. März) Mit dem „Wilhelm Tell“ erlebte Schiller seinen größten Erfolg und auch seine schärfsten Kritiker verstummten.
Durch einige Schwierigkeiten mit Goethe und dem Herzog wurde Schiller der Aufenthalt in Weimar verleitet. Er reiste nach Berlin, wo ihm ein sehr freundlichen Empfang bereitet wurde. Charlotte wurde von der Königin Luise am 13. Mai empfangen, die sich sehnlich einen Umzug Schillers nach Berlin wünschte. Schließlich erklärte sich Schiller zu einem Umzug bereit. Im wurde eine Pension von 3000 Reichstalern zugesagt (gegenüber 400 Reichstalern in Weimar) und er sollte den Geschichtsunterricht des Kronprinzen übernehmen. Nachdem er nach Weimar zurückgekehrt war, vermittelte Goethe und Schiller erhielt eine Erhöhung seiner Pension auf 800 Reichstaler mit der Aussicht auf 1000. Schiller war damit einverstanden und rückte von den Berlinplänen ab.
Zur Geburt der Tochter Emilie Henriette Luise reisten die Schillers nach Jena, da Charlotte zur Geburt die Unterstützung des Arztes Dr. Stark vorzog. Schiller wurde wieder so krank, dass die Rückreise erst am 19. August angetreten werden konnte. Jedoch kam er erst im Laufe des Oktobers so zu Kräften, dass er weiterarbeiten konnte. Er wandte sich dem „Demetrius“ zu. Bei Festlichkeiten bei Freuden und am Hof zog er sich während der Wintermonaten wieder Fieberanfälle und Unpässlichkeiten zu und im Dezember warf in ein hartnäckiger Katarrh auf das Krankenlager. Die Presse meldete bereits den Tod Schillers. Cotta schickte im für seine „Wiederauferstehung“ 40 Flaschen Portwein und 10 Flaschen Malaga. Trotz fortdauernden Unpässlichkeiten skizzierte er das Drama „Agrippina“, verbesserte einige Verse einer „Othello“-Übersetzung und bearbeitete auf Wunsch des Herzogs das Stück „Phädra“ von Racine für die Bühne.
Am 29. April 1805 besuchte er zum letzten Mal das Theater. Auf dem Weg dorthin traf er zum letzten Mal Goethe. Während der Aufführung befiel ihn ein heftiges Fieber, das ihn wieder ins Krankenlager niederwarf. Am 9. Mai 1805 gegen 15.00 Uhr stockte sein Atem, ein Nervenschlag erschütterte ihn. Um 17.45 Uhr starb er. Als Todesursache gab der Arzt akute Lungenentzündung mit weit fortgeschrittener eitriger Zerstörung der linken Lunge, Entartung der Herzmuskulatur und Darmverengung an.
Niemand wollte Goethe die Todesnachricht überbringen. Seine Frau Christiane Vulpius berichtete ihm von einer langen Ohnmacht Schillers und er entgegnete darauf: „Er ist tot!“. Die Beisetzung fand in der Nacht vom 11. auf den 12. Mai im Kassettengewölbe des Jakobsfriedhofs statt. Im Jahr 1827 wurden seine sterblichen Überreste in die Fürstengruft überführt, wo auch Goethe bestattet wurde.

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